sos(se)

18. March 2021

was du erlebst
geht auf
keine kuh
haut

brichst es
runter
brennst es
kochst es
ein.

hainer weg

13. March 2021

ich bin verliebt
in jeden winkel
meines heimweges
jede kante
einer häuserwand
grüsst mich
wie eine gute
alte bekannte
jeder schritt
tritt mich nicht
von hinten
weisst du
was ich meine
wenn sich altvertrautes
niemals traut
zu erschrecken
stattdessen sich
vor mir räkelt
quasi wie von
selber häkelt
und sich erstreckt
nicht glatt geleckt
sondern immer wieder
geprüft & erobert
werden will
auf dem weg
nach hause.

vor & zurück

8. March 2021

ich riskiere nicht
meine scham

lippen kippen
mit dem stuhl

suhl mich nicht
in gram

ich will wippen
auf der schaukel

gaukel mir doch
einfach etwas

vor & zurück.

nicht auf ischia

8. March 2021

nun setzt euch
zu tische

es gibt
butter
bei die fische

in einer
nische
kocht
die mutter

auf dem
nächsten kutter
jeder mit
seiner ische

kümmern
wir uns um
weiteres futter.

OSTRAGEHEGE aus Dresden (März 2021)

4. March 2021

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Tausend Dank an Paul-Henri Campbell für Recherche, Artikel und Mühe!
Diese wundervolle Literaturzeitschrift kann man bestellen unter:

Literarische Arena e.V.
Redaktion Ostragehege
c/o Axel Helbig
Birkenstrasse 16
01328 Dresden

Tel: 03512691326
Mail: ostragehege-redaktion@web.de

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19. February 2021

manchmal sind die
geschlossenen augen
auch in der geschlossenen
nicht mehr sicher.

sie sind es leid sich
mit den blicken
anderer zu betrachten
selbst wenn diese
durch eine rosarote
brille sehen.

dann versagt
oft die
eigene stimme.

die anderen
machen aber weiter
wie bisher.

sommerhaus später

18. February 2021

und die letzten
sonnenblumen
in ihren gelbwesten
strecken stolz
ihre köpfe der
sonne entgegen
wer wird ihnen
schliesslich
das genick brechen
wer wird
sie entkernen
für das grösste
stück vom kuchen?

kriftel/ts an weihnachten, (ohne) grau(en).

17. February 2021

vater klug
mutter stief
ein maskiertes
weihnachten
im trio-konzert

grau
aber ohne grauen
fragt mich vater
später
im auto
während wir
am friedhof
entlang fahren:

“ich weiss,
du hast diesen
vorort immer
gehasst,
es war nicht
paris, es war
nicht nyc,
aber wir haben
für dich
einen platz
im familiengrab
reserviert.
findest du
das okay?”

kurz muss
ich schlucken
bis ich
schliesslich
lange nicke
und einfalle
in den
heiligen
gesang.

für a. (sehnsucht nach einem kuss auf die stirn infolge eines übersee-telefonats)

16. February 2021

“sag´s nicht
weiter, aber ich
mache von nun an,
glaube ich,
in kastanien.”

“ist doch okay,
dann färbe
ich mir jetzt
sofort meine haare
kastanienbraun
und schicke dir
schnell ein selfie.”

für w. (berlin)

16. February 2021

“ach, irgendwie
bin ich in den letzten
15 jahren halt
einfach 15 jahre
älter geworden.”
sagst du
und ich sehe
dich das erste mal
komplett mit
grauen haaren
(ich hatte aber
davon gehört).
steht dir gut.
ruhig und konzentriert
dein blick.
wir sitzen uns
gegenüber und
ausnahmsweise
kann ich anschliessend
meine rechnung
mal selber bezahlen.
“ich irgendwie
auch”,
sage ich dann
noch und
wir wünschen
uns ohne häme
wie immer
alles gute
für unseren
weiteren
lebensweg.