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18. March 2021was du erlebst
geht auf
keine kuh
haut
brichst es
runter
brennst es
kochst es
ein.
was du erlebst
geht auf
keine kuh
haut
brichst es
runter
brennst es
kochst es
ein.
ich bin verliebt
in jeden winkel
meines heimweges
jede kante
einer häuserwand
grüsst mich
wie eine gute
alte bekannte
jeder schritt
tritt mich nicht
von hinten
weisst du
was ich meine
wenn sich altvertrautes
niemals traut
zu erschrecken
stattdessen sich
vor mir räkelt
quasi wie von
selber häkelt
und sich erstreckt
nicht glatt geleckt
sondern immer wieder
geprüft & erobert
werden will
auf dem weg
nach hause.
ich riskiere nicht
meine scham
lippen kippen
mit dem stuhl
suhl mich nicht
in gram
ich will wippen
auf der schaukel
gaukel mir doch
einfach etwas
vor & zurück.
nun setzt euch
zu tische
es gibt
butter
bei die fische
in einer
nische
kocht
die mutter
auf dem
nächsten kutter
jeder mit
seiner ische
kümmern
wir uns um
weiteres futter.
manchmal sind die
geschlossenen augen
auch in der geschlossenen
nicht mehr sicher.
sie sind es leid sich
mit den blicken
anderer zu betrachten
selbst wenn diese
durch eine rosarote
brille sehen.
dann versagt
oft die
eigene stimme.
die anderen
machen aber weiter
wie bisher.
und die letzten
sonnenblumen
in ihren gelbwesten
strecken stolz
ihre köpfe der
sonne entgegen
wer wird ihnen
schliesslich
das genick brechen
wer wird
sie entkernen
für das grösste
stück vom kuchen?
vater klug
mutter stief
ein maskiertes
weihnachten
im trio-konzert
grau
aber ohne grauen
fragt mich vater
später
im auto
während wir
am friedhof
entlang fahren:
“ich weiss,
du hast diesen
vorort immer
gehasst,
es war nicht
paris, es war
nicht nyc,
aber wir haben
für dich
einen platz
im familiengrab
reserviert.
findest du
das okay?”
kurz muss
ich schlucken
bis ich
schliesslich
lange nicke
und einfalle
in den
heiligen
gesang.
“sag´s nicht
weiter, aber ich
mache von nun an,
glaube ich,
in kastanien.”
“ist doch okay,
dann färbe
ich mir jetzt
sofort meine haare
kastanienbraun
und schicke dir
schnell ein selfie.”
“ach, irgendwie
bin ich in den letzten
15 jahren halt
einfach 15 jahre
älter geworden.”
sagst du
und ich sehe
dich das erste mal
komplett mit
grauen haaren
(ich hatte aber
davon gehört).
steht dir gut.
ruhig und konzentriert
dein blick.
wir sitzen uns
gegenüber und
ausnahmsweise
kann ich anschliessend
meine rechnung
mal selber bezahlen.
“ich irgendwie
auch”,
sage ich dann
noch und
wir wünschen
uns ohne häme
wie immer
alles gute
für unseren
weiteren
lebensweg.