Archiv der Kategorie 'Schreiben'

nichts neues und doch

Monday, den 12. September 2005

eine gewisse form
von verlorenheit

eine gewisse form
von traurigkeit

sei ganz normal

sagst du

und ich kann
fast dein haar
berühren
während du
zigarettenrauch
über deine stirn bläst
und es sich dabei etwas
nach oben hebt

ich will bleiben
für immer hier
in deiner küche
und bei diesem tee

geliebter, winter

Sunday, den 11. September 2005

zwischen zwei laken
zwischen zwei zeilen

dein rauher atem
wie ein zuhause

wenn wir uns halten
in den kalten
nächten

ohne versprechungen
bisher

bis hier her

.
.

auf dem weg nach hause
führt doch kein weg zurück

herbsttrend “mitgefühl”

Sunday, den 11. September 2005

laub
legt sich
zur ruhe
hin

bedeckt
den boden
der friert.

herbstsonne

Sunday, den 11. September 2005

der herbst
bricht ein
wie in einen
gefrorenen see
und am himmel
schwärmen
die schwarzen vögel
vom süden

zur andacht
falte ich
die hände
um eine tasse
heissen tee

während
auf den äckern
die heuballen
am strassenrand
stehen
wie leichte mädchen

ich gebe zu
i feel blue
die reste
des jahres
betrachtend.

erdbeerprinzessin

Thursday, den 8. September 2005

ich bin wieder zurück
in dem unort
der mir meinen namen
gab

ich bin wieder dort
wo das knurren
im magen
zum ersten mal
auftrat

pädagogisch wertvoll
schmeckt das essen
und die nachbarn
von der zelle gegenüber
wollen dringend meine
daten

die sehnsuchts-s-bahn
fährt im halbe-stunden-takt
mit warten habe ich hier
die zeit verbracht

bis der gong
zur grossen pause
erklang
wie eine warnung

ich bin wieder zurück
und kreuze die finger
unter eurem tisch.

o.T.

Wednesday, den 7. September 2005

die worte
springen mich an

wie ein
bellender hund
vor dem ich
angst habe

ich könnte
hinter
den fernseher
greifen

wo nichts
auf mich wartet

schade-
die rama-familie
konnte sich
nur einen dreh
leisten

und wie hoch
der preis
für das leben ist
das jemand führt

das erfahre ich nie.

Im Auto vor dem Haus

Saturday, den 3. September 2005

die Sonne versteckt sich
schon ein paar Stunden/Kilometer
hinter dem Horizont
und hält mit dem heutigen Tag
hinterm Berg

im Rückspiegel betrachtet
sehen wir nicht mehr ganz so super
aus

ich kann deine Müdigkeit verstehen

du trägst Schwielen an den Händen
vom Stöckelschuhgeklapper auf der Tastatur

mein Reissverschluss klemmt
Klammer in der Kälte
und so kann ich sie nicht an meinem
Busen kühlen

ich sehe deinen Atem klirren und er
wirft kleine Wolken auf die Armatur

lass uns im Zimmer drinnen mit der Heizung
auftauen:

ich trag dich stolz über die Schwelle nur.

heimchen am herd

Friday, den 2. September 2005

heimchen am herd
bleibt zuhause
bei tag und bei nacht

bringt die küche
zum funkeln
wie einen diamanten
zur belohnung

näht heimlich
das beine-breit-kleid
zur wiederholung.

höhle

Friday, den 2. September 2005

die hast ist weg

lobst du
mich

und meine nase
passt genau
in deine
rechte achsel

die hast ist weg

morgen
ist
egal

.

.

.

wir halten hier
die stellung.

linientreu

Wednesday, den 31. August 2005

icke
bin dünn

dicke
sind nie
dünn

gehen
icke und dicke
durch
dick und dünn

sind
icke und dicke

dicke.