vormerken!
Thursday, den 7. August 2014hellopoetry!
8. NOVEMBER 2014
diesmal u.a. mit den dichterinnen
julia mantel, sonja breker, magdalena jagelke und özlem özgül dündar.
kulturcafe lichtung
ubierring 13
köln.
beginn 20 uhr.
hellopoetry!
8. NOVEMBER 2014
diesmal u.a. mit den dichterinnen
julia mantel, sonja breker, magdalena jagelke und özlem özgül dündar.
kulturcafe lichtung
ubierring 13
köln.
beginn 20 uhr.
meine
gedichte
eine
fingerübung
meine
männer
diese
finger
übung
macht
den meister.
das leben verteilt seine regeln
jeder tag trägt seinen namen
manchmal hält man kurz inne
und sagt schliesslich: “amen”
viel zeit damit zugebracht
dich und mich zu vergessen
schreib nur schnell dies kleine gedicht
wahrscheinlich bin ich besessen.
Der Kreis der Dichtungsfans. Niemand hat ihn einberufen, beauftragt oder lizensiert. Niemand dachte oder denkt daran, ihn zu organisieren. Die Gruppe, die eigentlich keine Gruppe ist und die 2013 bemerkte, dass sie existierte, ist ein freier Zusammenschluss von Autoren. Sie hat keine Statuten und keine Mitgliederlisten. Sie hat auch kein Manifest. Sie lehnt Manifeste eigentlich ab. Aber sie mag seine Form. Sie hat auch keineswegs ihre ideologische Konzeption, sondern ist schlicht und ergreifend anfällig für Ideen. DAS IST IHR MANIFEST. Sie ist ein Arbeitskreis. Man kommt zuweilen zusammen, tauscht Erfahrungen aus, liest und kritisiert sich, gibt sich der Gruppendynamik hin.
LYRIK
BIST DU DICHTUNGSFAN?
Wer weiß schon, wo die Lyrik landet, wo sie hinwill. Ob sie Beine hat, einen oder zwei Flügel. Abgesackt zwischen die Zeilen, im Bild verrutscht. Wir schreiben ja alle. Aber warum?
Das Gedicht breitet sich, ist ein Selbst. Oder wie ein Selbst? Wir sind Jeder. Oder wie Jeder? Wir gärtnern am Sprachbaum. Wir machen Gehäuselyrik, um drin zu wohnen. Nicht nur für uns und unsere für tief gehaltenen, abzutastenden Gefühle, Ernten der Selbstüberschätzung (wie ich, wie du), sondern als Raum für Einschnitte, Kritik, Analyse, die ausgenüchterte Betrachtung – Raum im Wortsinn: ausstellungsraum EULENGASSE zum einen, Ausstellungshalle 1A zum andern.
Vertrackt: ja, unverständlich: ja. Immer her damit. Überholen ohne einzuholen. Eines ist die Eins, ein anderes Tausend. Ersetzt werden können die Möglichkeiten, die Identifikationen, die Bezauberungen des Offenlegens – durch uns. Dabei muss auch klargestellt werden, dass Gedichte keine universelle Deutungsoberfläche besitzen (Funkeln oder Furunkeln), und dass nicht Jeder mit jedem Gedicht kann (Liaison). Entweder das Gedicht spricht (mit mir) oder nicht. Unsere Monologe bricht jedenfalls kein Gedicht ab. (Unsere Monologe jedenfalls spricht uns kein Gedicht ab.) Sollte man der Lyrik nicht diesen Raum geben, in dem sich ihre Verfertiger mit ihren Fans austauschen, verbinden und anregen können? Wir sind ja selbst Fans (der Sachen der andern). (Oder unsrer eigenen, aber darüber reden wir nicht, bzw. nur in Gedichtform.) Ein Terrain der Auseinandersetzung – vielleicht sogar 1x im Monat – zwischen Gedichten und ihren Fans schaffen:
Treffen, Treffs, offenes Sorgentelefon, Kaffee&Kuchen – jeder sollte sich im Allgemeinen so frei wie möglich bewegen können. Spontan zugleich und bezogen auf Mitgebrachtes. Auf jeden Fall Text mitbringen, Textarbeit verrichten, Lektüre, Lektüretipps, Lesung. Wer mag, kann reinhören. Freie Clusterbildung, Grüppchen, kein Dozieren im hufeisenförmigen Plenum.
Interessierte und andere Außenstehende sollten sich nicht per Anmeldung „qualifizieren” müssen. Andererseits gilt: SCHREIBEN KANN JEDE/R, MUSS ABER DURCHS LEKTORAT. Arbeit am Gedanken. Das heißt, es gibt Standards: Stimmen die Bilder? Welche Logik steckt im anything goes? Ahme ich Benn nach? Rilke? Hölderlin? Ist meine Sprache überhaupt meine? Gilt der Flow dem Gedanken oder dem Sound, den bestimmte Wörter haben? Klingt mein Gedicht vielleicht nur? Wie denke ich? Welche Form hat mein Denken?
Etc.
Anmeldemöglichkeit per Mail: dichtungsfans@gmail.com
die dichtungsfans bei ihrem ersten treffen, v. l. n. r.: marcus roloff, sandra klose, julia mantel, martin piekar, jannis plastargias
https://faustkultur.de/1849-0-Manifest-Dichtungsfans.html#.U7VL7znUeC8
mühe
geben
klingt nach
kühe
geben
milch
ich gebe
mir mühe
ich melke
die kühe
nun muht
die kuh
kühe
melken
macht
mühe
mühe
macht
müde.
das ist nicht das leben hier,
brauchste nen job, noch nen job,
probier´s doch mal woanders,
ohne berechnung, wie immer selbstverständlich,
und doch regelmässig für alles zahlen,
lenk mich nicht ab, lenk lieber
den laster irgendwohin fort von hier
oder doch besser gleich die ganzen anderen laster
wenn möglich, der, die, das, guckst du erstaunt,
wieso, weshalb, warum,
in der sesamstrasse haben sie sich noch mühe
gegeben, uns alles zu erklären, jetzt hockst
du vor dem computer und testest wie ein bekloppter
deine allgemeinbildung mit jedem klick aufs neue,
lass uns in den freizeitpark ziehen,
campen dort, mit blick aufs
vorortstrassenschild.
“weisst schon,
dass du mir wichtig bist”
stammele ich dir entgegen
& erpresse dich um
fast mehr als eine antwort.
dein nicken tut uns beiden
weh, da flattert dir mein kleid
entgegen, heult mit dem wind
um die ecke und die wette
ist quasi gewonnen.
das doppelgrab
wie mag sich das wohl anfühlen.
die leute rennen
auf der strasse
vorbei, kopf an kopf
rennen, bewegen
ich bleibe hier
ich bleibe dabei,
laut und leise,
wie du es möchtest
auf knopfdruck
den tieren zum frass.