vor & zurück
Monday, den 8. March 2021ich riskiere nicht
meine scham
lippen kippen
mit dem stuhl
suhl mich nicht
in gram
ich will wippen
auf der schaukel
gaukel mir doch
einfach etwas
vor & zurück.
ich riskiere nicht
meine scham
lippen kippen
mit dem stuhl
suhl mich nicht
in gram
ich will wippen
auf der schaukel
gaukel mir doch
einfach etwas
vor & zurück.
nun setzt euch
zu tische
es gibt
butter
bei die fische
in einer
nische
kocht
die mutter
auf dem
nächsten kutter
jeder mit
seiner ische
kümmern
wir uns um
weiteres futter.
manchmal sind die
geschlossenen augen
auch in der geschlossenen
nicht mehr sicher.
sie sind es leid sich
mit den blicken
anderer zu betrachten
selbst wenn diese
durch eine rosarote
brille sehen.
dann versagt
oft die
eigene stimme.
die anderen
machen aber weiter
wie bisher.
und die letzten
sonnenblumen
in ihren gelbwesten
strecken stolz
ihre köpfe der
sonne entgegen
wer wird ihnen
schliesslich
das genick brechen
wer wird
sie entkernen
für das grösste
stück vom kuchen?
vater klug
mutter stief
ein maskiertes
weihnachten
im trio-konzert
grau
aber ohne grauen
fragt mich vater
später
im auto
während wir
am friedhof
entlang fahren:
“ich weiss,
du hast diesen
vorort immer
gehasst,
es war nicht
paris, es war
nicht nyc,
aber wir haben
für dich
einen platz
im familiengrab
reserviert.
findest du
das okay?”
kurz muss
ich schlucken
bis ich
schliesslich
lange nicke
und einfalle
in den
heiligen
gesang.
“sag´s nicht
weiter, aber ich
mache von nun an,
glaube ich,
in kastanien.”
“ist doch okay,
dann färbe
ich mir jetzt
sofort meine haare
kastanienbraun
und schicke dir
schnell ein selfie.”
“ach, irgendwie
bin ich in den letzten
15 jahren halt
einfach 15 jahre
älter geworden.”
sagst du
und ich sehe
dich das erste mal
komplett mit
grauen haaren
(ich hatte aber
davon gehört).
steht dir gut.
ruhig und konzentriert
dein blick.
wir sitzen uns
gegenüber und
ausnahmsweise
kann ich anschliessend
meine rechnung
mal selber bezahlen.
“ich irgendwie
auch”,
sage ich dann
noch und
wir wünschen
uns ohne häme
wie immer
alles gute
für unseren
weiteren
lebensweg.
“du greifst dir
schon wieder an
den busen”,
beobachtest du.
“oh, das tut mir leid”,
entgegne ich:
“das ist irgendwie
so ein neuer blöder
tick von mir”
(und greife mir dabei
schon wieder an den
busen).
betretenes schweigen
blicke nach unten,
beiderseits.
“ich glaube”,
fange ich langsam
und entschuldigend
an meine worte
zu wählen,
“mein busen
ist das einzige
woran ich mich
seit geraumer zeit
irgendwie noch
festhalten kann”.
du nimmst tröstend
meine hand und sagst:
“es stört mich
nicht. du kannst
dir auch milisekündlich
immer wieder neu
an den busen greifen.
es sieht fantastisch aus.”
“gut so, die wärme?”
stellst du mir die
frage in den raum
& wasser läuft über
meine haare
how dare you asking
nicht genug
kann ich
davon bekommen
du giesst
meinen schopf
wie einen
wertvollen blumentopf
und schon lange
halten wir
die sache hier
am laufen & doch lieber:
wasser marsch!
augen zu & durch
ohne zu blinzeln
oder zu zögern
strecke ich dir
mein gesicht
der sonne
entgegen