Seit zu vielen Jahren
überschattest Du
mich und mein Leben.
Unter
Deinem Schatten
befinden sich
auch Blitze.
In die Ritze
zwischen
Zwerchfell & Nabel
wünsche ich mir
jedoch tatsächlich
andere Gestalten.
Meine Falten
kommen sowieso
von selbst.
Schalten und walten
jedoch
will ich
bei mir
alleine.
Schon immer
haben die Dichter
innen und außen
ihre Zimmer
beschrieben und
das was sie zusammenhält.
Durch die Telefone
drang ab und zu
der Tratsch
aus der Stadt
in die Stuben.
Lenkte er ab?
Verunreinigte er
die Wörter?
Aufgepasst
werden sollte bei
dessen Verwertung.
Manche Dinge
müssen einen
nichts angehen und
keinen Weg
in die Allgemeingültigkeit
finden.
Bleibt alles
am besten
unter vier Augen
oder es gibt etwas
auf die Ohren.
Die Bettdecke muss täglich
ausgeschüttelt werden.
Aus meinem
unterdrückten Vorwurf
gelingt mir jedoch
ein ganz passabler Überwurf.
Nein, ich überwerfe
mich nicht mit ihr.
Auch die Tischdecke
sitzt hinterher
wie angegossen.
Im Supermarkt
wachsen der Fischtheke
inzwischen Flossen.
Daraus koche ich mir
ein Risotto.
Ja, ich habe wohl
mal wieder
im Lotto
gewonnen.
Immer wenn der
gefeierte Schauspieler
umjubelt von der Bühne kam
setzte er sich sofort
zu den Technikern
für den Rest der Zeit.
Noch später am Abend
erhielt ich seinen Anruf.
Immer wenn
der international renommierte
Kunsthochschulprofessor
in die Mittagspause ging
war er ausschließlich
umringt von sämtlichen
dort tätigen Hausmeistern.
Seine WhatsApp-
Nachrichten anschließend
waren eher kurz
aber sehr zuverlässig
und absolut zugewandt
und kamen regelmäßig
bei mir an.
In großer Dankbarkeit
bekenne ich:
Diese beiden Männer
habe ich nie
aufgehört zu lieben.
Unsicher
bist Du geworden
weil ich nicht mehr
als Spatz
in Deiner Hand
Platz nehme.
Ausgeflogen
eher als Taube
die gelegentlich
auf Dein Dach
scheißen sollte.
Schon lange
schaue ich
über die Dächer
mag ich`s eleganter
hält mir jemand
den Fächer.
Meilenweit
entfernt hier
das Gestern
vom Heute.
Während
ich Federn ließ
ging die Schnittmenge
unserer Schablonen
verloren.
Sagen auch
die anderen Leute
nicht nur die von Gestern
sondern gerade die von Heute.
wir schließen
die tür
der hütte auf.
wir tragen
uns über
die schwelle.
wir finden
für uns
private worte.
uns nährt
die erfahrung.
wir schätzen uns ein.
wir sind unsere schätze.
Das Leben lockt
mit Angeboten.
Du willst aber
keine Angeberei.
Dann folgt
auf eine Frage
die richtige Antwort.
Deine Seele
braucht nur dieses
Understatement.
man kann es
drehen und wenden
wie man will:
zu oft
hast du mir
das wort
im mund
umgedreht
längst hätte ich
dir dafür
den hals
umdrehen
sollen.
“Autobiographie einer Bisswunde”/ Edition Michael Kellner erscheint bereits in der zweiten Auflage.
Die Literaturwissenschaftlerin Riccarda Gleichauf hat das auf Textor.online zum Anlass genommen, folgenden Artikel zu schreiben: