impressionen höchster designparcours 2013
photos: judith marlene hartnack
Mit Kreativität gegen den Leerstand
Zum 2. Höchster Designparcours wurde das Programm um eine Installation, Musik und Führungen erweitert
Vom 5. bis 7. Juli - parallel zum Höchster Altstadtfest - wird es eine Neuauflage des Höchster Designparcours geben.
Höchst.
Die Theke ist verschwunden, die Tische und Stühle, die Friteusen und Grills. An den Wänden hängen noch Reste der alten Tapete. Nur an der Fassade erkennt man noch, wo der Leuchtschriftzug mit dem markanten „M“ hing. Sonst erinnert nur noch wenig im ehemaligen Mc Donalds-Schnellrestaurant in der Höchster Fußgängerzone an die Vergangenheit. Die Zukunft aber steht schon fest - zumindest für das erste Juliwochenende.
Design statt Fritten
Von Freitag, 5. Juli, bis Sonntag, 7. Juli, wird der Laden zu einem Teil der Neuauflage des Höchster Designparcours. Sieben Designerinnen wollen sich dort für ein Wochenende mit ihren Waren präsentieren. Mit Buchstabenobjekten, hochwertigem Silberschmuck und handgestrickten Kleidungsstücken sollen möglichst viele Interessierte in den Laden gelockt werden. Der Zeitpunkt des Designparcours zeitgleich mit dem Altstadtfest der Vereine ist absichtlich gewählt. Die beiden Veranstaltungen sollen wechselseitig von ihrem jeweiligen Publikum profitieren.
Kennengelernt haben sich die Designerinnen teilweise erst bei der Übergabe der Ladenschlüssel. „Das ist auch für uns ganz spannend. Wir kennen in manchen Fällen ja nicht einmal die Arbeit der anderen“, sagt Schmuckdesignerin Alexandra Baum. Ausgedacht haben sich das Konzept, bei dem junge Designer neues Leben in leerstehende Ladenlokale bringen, die Agentur Radar und das Quartiersmanagement der NH Projektstadt. Unterstützt werden sie dabei von der Stadt. Die Premiere mit rund 20 Teilnehmern wurde während des Weihnachtsmarkts im vergangenen Jahr gefeiert. Für die Neuauflage haben sich die Organisatoren besonders ins Zeug gelegt. „Die Anzahl der teilnehmenden Designer ist ungefähr gleich geblieben, aber wir haben mehr Ladengeschäfte als beim ersten Mal“, sagt Felix Hevelke von der Agentur Radar, die sich bemüht, den Kreativen unter die Arme zu greifen, in dem sie freie Immobilien vermittelt.
Die Aktion trägt Früchte
Neu dazu gekommen sind etwa der ehemalige Mc Donalds in der Fußgängerzone und ein Geschäft auf der Bolongarostraße. Wieder mit dabei sind der ehemalige Supermarkt an der Emmerich-Josef-Straße und der Teeladen, in dem zwei Designerinnen nach dem ersten Designparcours eine neue Heimat gefunden haben. Sie sollen für den zweiten Designparcours ein wenig Verstärkung bekommen. „Die einzelnen Designer auf die Ladengeschäfte zu verteilen, war ein bisschen wie beim Puzzeln“, sagt Hevelke. Nach einem Rundgang konnten die Kreativen ihre Wünsche äußern, denen nach Möglichkeit entsprochen wurde. „Wir haben überlegt, ob wir thematische Schwerpunkte setzen sollen, also etwa alle Schmuckdesigner in einen Laden setzen, uns dann aber dagegen entschieden.“
Mit den Kreativen, die den Leerstand mit Leben füllen sollen, erschöpft sich das Konzept in diesem Jahr nicht. So soll es Führungen geben, bei denen nicht nur die Läden des Designparcours im Mittelpunkt stehen, sondern auch die schönen Ecken des Stadtteils. „Dafür stellt ein zertifizierter Stadtführer das Programm zusammen, der nicht nur viel über den Designparcours und die Teilnehmer, sondern auch über den Stadtteil erzählen kann.“ In der alten Gaststätte im Bahnhof wird es eine ständige Bild- und Klangperformance des Künstlers Siegfried Kärcher geben. Die Eröffnung ist dort für Freitag 5. Juli, um 14.30 Uhr geplant - mit einem Konzert.
www.designparcours.de.
www.fnp.de/rhein-main/main-taunus/Mit-Kreativitaet-gegen-den-Leerstand;art676,563264