kinderbuch-test: mit der bitte um kommentare
Hier waren sie nun also: Kikeriki, Coco und Pipi und Kaka hockten auf dem Boden zusammen und hackten nach Körnern.
Sie waren- nach Monaten der Arbeit am neuen Stall- schließlich keine Hühner auf der Stange mehr und von der Stange erst recht nicht.
In ihrem Leben würden sie nie mehr in einen Käfig gesteckt werden.
Das Licht glänzte rot in der neuen Halle und wärmte ihre hellen Federn und färbte sie rosa. Wenn sie mal mussten, wie zum Beispiel Pipi und Kaka andauernd, dann trocknete der Fön alles automatisch hinter ihnen weg. Das war wirklich sehr praktisch. Im Stall roch es immer super nach Mais und nach Körnern. So wie die meisten Bauernhöfe schon immer rochen. Seit Jahren und Jahrhunderten.
Manchmal liefen Besucher durch die große Hühnerhalle, ein paar Mal kamen auch Menschen mit Schlitzaugen und gelben Gesichtern vorbei, die trugen oft Fotoapparate um den Bauch, die blitzten.
Das gab immer ein Gegacker sondergleichen. Dann nickten diese Menschen mit ihren gelben Gesichtern im Takt der Bänder, die die Eier immer ins nirgenwo fortrugen und riefen “Shanghaie” oder “ah” und “oh” oder so. Die Leute wurden von den Chefs Japaner oder Japsen genannt.
Aber nach Luft japsen, das mussten hier alle, wenn sie genug Eier legen sollten. Kikeriki, Coco, Pipi und Kaka waren voll Freunde geworden.
Da war es egal, ob sie nun manchmal braune oder weisse Eier legten, sie hielten für immer zusammen wie Pech und schwefelfreier Wein.
Sie hofften auf ewiges Beiandersein und so versuchten Kikeriki, Coco und Pipi und Kaka soviele Eier zu legen wie möglich, doch ab und zu hatten sie auch Angst und dann berührten sich ihre rosa Federn noch enger. Weil: Ganz hinten in der Halle veschwanden regelmäßig ein paar Hühner einfach spur- und namenlos und wurden nie mehr gesehen. Wer soll da noch um die Ecke denken? Die “Verschollenen” wurden dann von den anderen Hühnerkollegen und- Kolleginnen immer als “Suppenhühner” bezeichnet. So begannen Kickeriki, Coco und Pipi und Kaka zu zittern, wenn jemand das Wort “Suppenhuhn” auch nur ganz leise gackerte. Sie hatten es gut hier in dem Stall, die Lampen waren schön warm und der Fön trocknete verlässlich alles hinter ihnen weg und die Bänder rollten den ganzen Tag und die ganze Nacht lang nicht nur mit den Augen und natürlich hatten sie sich, hoffentlich für immer:
Kikeriki, Coco und Pipi und Kaka.