Monatsarchiv für September 2005

wovor hast du angst

Tuesday, den 13. September 2005

wovor hast du angst
fragst du mich
und deckst
mich zu

vor dir nicht
sag ich

aber vor der
erinnerung
an uns.

klassenfahrt

Monday, den 12. September 2005

damals in venedig
als uns die
möwen und die männer
noch aus der hand
frassen

dein photo von mir
auf diesem platz
als beste freundin
mit selbstgeschnittenen haaren
-ziemlich verwackelt

bei sonnenuntergang
auf dem balkon
tauchten wir
unsere pfauenfedern
schließlich
in billigen wein
und schrieben damit
unser tagebuch
blutig

-notizen
im diktat der hormone.

abschied

Monday, den 12. September 2005

dein geknicktes nicken
bricht fast die tischkante ab

aus vernunftsgründen
dieses letzte mal

alleene

Monday, den 12. September 2005

alleene
die kleene

aber:
die
beene!

nichts neues und doch

Monday, den 12. September 2005

eine gewisse form
von verlorenheit

eine gewisse form
von traurigkeit

sei ganz normal

sagst du

und ich kann
fast dein haar
berühren
während du
zigarettenrauch
über deine stirn bläst
und es sich dabei etwas
nach oben hebt

ich will bleiben
für immer hier
in deiner küche
und bei diesem tee

geliebter, winter

Sunday, den 11. September 2005

zwischen zwei laken
zwischen zwei zeilen

dein rauher atem
wie ein zuhause

wenn wir uns halten
in den kalten
nächten

ohne versprechungen
bisher

bis hier her

.
.

auf dem weg nach hause
führt doch kein weg zurück

herbsttrend “mitgefühl”

Sunday, den 11. September 2005

laub
legt sich
zur ruhe
hin

bedeckt
den boden
der friert.

herbstsonne

Sunday, den 11. September 2005

der herbst
bricht ein
wie in einen
gefrorenen see
und am himmel
schwärmen
die schwarzen vögel
vom süden

zur andacht
falte ich
die hände
um eine tasse
heissen tee

während
auf den äckern
die heuballen
am strassenrand
stehen
wie leichte mädchen

ich gebe zu
i feel blue
die reste
des jahres
betrachtend.

erdbeerprinzessin

Thursday, den 8. September 2005

ich bin wieder zurück
in dem unort
der mir meinen namen
gab

ich bin wieder dort
wo das knurren
im magen
zum ersten mal
auftrat

pädagogisch wertvoll
schmeckt das essen
und die nachbarn
von der zelle gegenüber
wollen dringend meine
daten

die sehnsuchts-s-bahn
fährt im halbe-stunden-takt
mit warten habe ich hier
die zeit verbracht

bis der gong
zur grossen pause
erklang
wie eine warnung

ich bin wieder zurück
und kreuze die finger
unter eurem tisch.

auf dem trockenen

Thursday, den 8. September 2005

sehr verehrte damen und herren,

ich sitze leider schon so lange (stricktechnisch) auf dem trockenen, da -wie schon erwähnt- mein doppelbett kaputtgegangen und nach holland zur reparatur verschickt worden ist.
nun werde ich stattdessen ein paar gedichte hier hineinstellen.
über kommentare würde ich mich freuen.