o.T.

die worte
springen mich an

wie ein
bellender hund
vor dem ich
angst habe

ich könnte
hinter
den fernseher
greifen

wo nichts
auf mich wartet

schade-
die rama-familie
konnte sich
nur einen dreh
leisten

und wie hoch
der preis
für das leben ist
das jemand führt

das erfahre ich nie.

9 Responses to “o.T.”

  1. diane Says:

    hinter dem fernseher wartet die realitaet, vor dem fernseher nicht.

  2. Julia Says:

    zumindest ist das leben im fernsehen so “aufgeputscht”, dass man aufpassen muss, dass einem das leben “dahinter” nicht farbloser vorkommt.

    es ist ein GEDICHT, diane, keine medientheorie.

  3. diane Says:

    ja… ist mir auch nur so rausgerutscht…

  4. Julia Says:

    ich bin trotzdem der meinung, dass wir von soviel parallel- und fakewelten umgeben sind, dass es immer schwieriger wird, das eigene leben zu leben.

  5. chris Says:

    man bekommt es geschenkt
    und doch,
    man muß es erwerben
    Sein eigenes Leben.
    Marktgesetz.
    Sein eigener Vertagspartner sein.
    Beträge entrichten, sich selbst bezahlen.
    Ökonomie des Ichs. Immer schon Parallele.
    Wo ist da der Fake.

  6. Julia Says:

    Tatsache ist doch- und ich weiss nicht, chris, ob ich dich jetzt richtig verstanden habe- dass, wenn man permanent mit parallelwelten (zum beispiel dem ganzen “celebrity”-kack bombardiert bzw. zugemüllt wird) sich die sichtweisen auf das eigene leben verschieben.

    du kannst gerne noch etwas schreiben. bin müde.

  7. chris Says:

    Ja ich meine genau dieses – daß das »Eigene« des eigenen Lebens nur in der Verschiebung zu haben ist.
    Eine andere Sache ist, ob man darunter leidet.

    Paradise lost.

  8. Julia Says:

    tatsache ist doch aber auch, dass die ökonomischen verhältnisse (und neue armut ist DAS thema), ein eigenes leben oft gar nicht mehr zu lassen.
    wenn die menschen immer einsamer werden und ihre themen immer minimalisierter (um beim fernsehen zu bleiben, worüber soll man sich noch unterhalten, wenn fünzig menschen, fünzig verschiedene programme gucken und keine zeit bleibt davon zu erzählen) dann führt das zu einer -nennen wir es- nonverbalisierung, die mir oft angst macht bzw. worüber ich oft nachdenke.

    die grätsche darf nicht zu gross werden zwischen fake (irgendwelche pseudos , die an sich herumoperieren lassen und “geleasten” champagner schlürfen) und unserem leben.

    ich fühle mich oft abgelenkt durch die permanente aufrüstungsindustrie.
    du nicht?

  9. chris Says:

    Ja. Wer überhaupt könnte leugnen nicht abgelenkt zu sein.
    Ab-lenkung.
    bzw.: Was ist ein Autopilot?
    Wie geht selber lenken?
    Das Rüstzeug in Ordnung halten. Leben ist aufrüsten.