kn(all)
6. March 2025du wirst
immer mehr
zu einem fall
schließlich kannst
du nicht mehr
tiefer fallen
nur die anderen
schießen sich
ins all
als antwort
hilft nicht mal
ein lallen
wer hat da
den größten
knall
du wirst
immer mehr
zu einem fall
schließlich kannst
du nicht mehr
tiefer fallen
nur die anderen
schießen sich
ins all
als antwort
hilft nicht mal
ein lallen
wer hat da
den größten
knall
öfter schon mal
hätte man
in meinem leben
einen strich drunter
machen können
bilanz ziehen
sozusagen
klingt irgendwie
auch nach finanz(en)
aber es gab
bekanntlich
nichts zu holen
oder doch
was wird bleiben
der kaffee
den du mir
jeden morgen
ans brett bringst
und dessen
haut jedesmal
zu zittern anfängt
während wir
uns in lachkrämpfen
winden
all das wird
nicht verschwinden
“das wird schon”
hörte ich
in den letzten
jahrzehnten oft
ja, irgendwie
finally ist
wohl etwas
daraus geworden
war ja auch
echt mal
an der zeit
nichts lieber als
jeden morgen.
das weltgeschehen
gesehen in echtzeit
soviel last
als information
innehalten vor der
nächsten reaktion
mein keith
macht myth
mein kiez
macht miez
mein kies
macht mies.
die eine wiederholte
sich die ganze zeit
dem anderen fror
regelmäßig
das gesicht ein
das hatte gründe
über die es sich
zu reden lohnte
betonte die zeit
und vergaß
darüber zu heilen
heute eilen
die vermutungen
an den abendbrottisch
und alles wiederholt sich
und friert dabei ein
diese zumutungen
zwischen
(gleich-gibt-es-was-hinter-die-)löffel
umrühren und
heruntergeschlucktem.
Anthologie herausgegeben von Martina Weber
20 JAHRE LITERATURWERKSTATT DARMSTADT
bei hochroth Heidelberg
www.hochroth.de/8954/martina-weber-hg-und-man-hoert-sie-doch-anthologie/
Ich träume von den Alpen.
Nennen die sich Albträume?
Ich räume nach und nach
die Wohnung auf.
Dabei schone ich mich nicht:
Ich bäume mich auf
und pflanze in ihr Bäume.
Diese Leute jammern auf hohem Niveau.
Diese Leute jammern auf rohem Niveau.
Diese Leute jammern auf rohem Nivea.
Fiese Leute jammern auf rohem Nivea.
Fiese Leute klammern auf rohem Nivea.
“ich bin ein positiver mensch”
flötet die junge
aufstrebende promo-tante
während des podcasts
zum thema “spotify”.
und mir wird schlecht
angesichts der tatsache
dass wir
ohne gegenkulturen
leben sollen.
mathias döpfner
ließ heute verlauten
dass er die rede
von j.d. vance
in münchen
als “inspirierend”
empfand.
und nicht nur
seit gestern
gibt es keine
entschuldigung
mehr für menschen
die für die
axel-springer-presse
arbeiten
egal wie
“positiv”
sie dabei
rüberkommen.
etwas
bRICHT weg.
dafür RICHTet
sich etwas
anderes wieder auf.
das finde ich
RICHTig.